Azurblaues Meer, schroffe Felsen, Weinterrassen und die beeindruckende Aussicht begleiten die Küstenstraße zwischen Andratx im Südwesten und Pollenca im Norden. An der Strecke liegen einige der schönsten Sehenswürdigkeiten der Baleareninsel.

Die kleinen Bergdörfer Valldemossa, Banyalbufar, Fornalutx und Deiá liegen an der Panoramastraße. Bereits frühere Reisende schätzten die Gegend um die Serra de Tramuntana. Berühmte Künstler wie Frédéric Chopin und die französische Schriftstellerin George Sand hinterließen ihre Spuren in den historischen Orten. Hollywoodstar Micheal Douglas hat das zeitgenössische Kulturzentrum Costa Nord in Valldemossa gegründet. Er besitzt ein Haus zwischen Valldemossa und Deià. Ma-10 führt vorbei am Puig Major, mit 1445 Metern Mallorcas höchstem Berg sowie den beiden Stauseen Embalse de Cúber und Gorg Blau, die Palma mit Wasser versorgen. 

Mallorcas Westküste
Serpentinen im Serra de Tramuntana

Banyalbufar

Der Name Banyalbufar leitet sich aus dem arabisch und katalanisch ab und bedeutet „nahe am Meer geschaffen“. Um den historischen Ortskern liegen Bauernhäuser und Weingüter. An die 2000 Terrassen fallen vom höher gelegenen Ort zum Meer ab, auf denen einst Malvasier-Wein angebaut wurde. Ein Wein, dem eine ausgezeichnete Qualität zugeschrieben wurde. Durch den Reblausbefall Ende des 19. Jahrhunderts blieben nur wenige Reben erhalten. Der Weinanbau war unrentabel und wurde eingestellt. Kartoffeln und Tomaten traten an ihre Stelle. In den achtziger Jahren entdeckten engagierte Mallorquiner einige Rebe in einem Garten und kultivierten die Pflanzen in einem aufwendigen Verfahren. Inzwischen werden jährlich über 20000 Liter Weißwein erwirtschaftet. Erhältlich ist der Wein ist in dem kleinen Laden mit markantem Schneckenhaus-Symbol an der Hauptstraße von Banyalbufar.

Terrassen von Banyalbufar

Fornalutx

Im Jahr 2011 wurde die Sierra de Tramuntana de Mallorca zum UNESCO-Weltkulturerbe in der Kategorie Kulturlandschaft erklärt. Fornalutx ist eine der 19 Gemeinden, die zum universellen Erbe gehören. Das 700 Einwohner zählende Bergdorf liegt inmitten von Zitronen- und Orangenplantagen. Zauberhafte Innenhöfe verbergen sich hinter der ockerfarbenen Bruchsteinfassaden. Kübel mit Hibiskus, Oleanderbüschen und kleinen Olivenbäumchen zieren die engen Gassen.

An einigen Häusern finden sich bemalte Ziegel im Dachfirst, die traditionell nach der Fertigstellung angebracht wurden. Die rote Farbe dominiert bei den Zeichnungen, welche meist geometrisch und pflanzliche Formen darstellen. Die Tradition geht zurück ins 16. Jahrhundert. Es wird ihr ein dekorativer und symbolischer Wert zugesprochen, letzteres vermutlich zum Schutz der Bewohner und des Hauses. Gegenüber vom Rathaus, an dem Haus mit der Aufschrift „Can Xoroi“ finden sich beispielsweise solche Ziegel. In Fornalux gibt es noch 28 Häuser mit dieser Tradition zu entdecken.

Steile Gassen führen durch Fornalutx

Valldemossa

Ein wunderschöner Ort auf 400 Meter Höhe. Häuser aus dem 16. Jahrhundert prägen das Stadtbild mit engen Gassen, steilen Treppen und Blumen gesäumten Hausseiten. Valldemossa ist bekannt für das ehemalige Kartäuserkloster. Das Liebespaar Frédéric Chopin und George Sand, Pseudonym und Künstlername von Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, verbrachten 1838 / 1839 den Winter hier. Sand verfasste das Buch „Ein Winter auf Mallorca“. Heute ist in dem Kloster ein Museum, dass neben den Originalschriften auch das Piano des Musikers ausstellt.

Am Stadtrand von Valldemossa, unmittelbar an der Ma-10 liegt das 700jährige Landgut Son Moragues. Ein kulturelles Vorzeigeprojekt in Punkto Olivenanbau. Der ländliche Betrieb bewirtschaftet in Bio-Qualität die umliegenden Olivenhaine. Die Erzeugnisse werden im eigenen Hofladen verkauft, ergänzt durch Verköstigungen und Führungen auf der Finca. Neu hinzugekommen ist die Herstellung von Gin, natürlich auch in Bio-Qualität.

Blumen schmücken den Hauseingang
Auf Terrassen angelegter Olivenhain

Deià

Der kleine Ort liegt unterhalb vom 1062 Meter hohen Gebirgsmassiv Puig de Teix. Umgeben von Steineichen, Olivenbäumen, Wildbuchen gilt die 700 Einwohner umfassende Gemeinde seit jeher als Künstlerdorf. Kleine Boutiquen, Galerien und Geschäfte beleben die Gassen und laden zum Bummel ein.

Drei Kilometer westlich vom Ort liegt Son Marroig, das Landgut des österreichischen Erzherzogs Ludwig Salvator. Er liebte die Insel, forschte über die Mittelmeerregion und verfasste das neunbändige Werk „Die Balearen in Wort und Bild“. Bei den Mallorquinern war er sehr beliebt. Er kaufte sukzessiv die Ländereien um Valldemossa und Deià und stellte die Region unter Schutz. Es durfte weder gebaut, noch gejagt werden und auch das Fällen von Bäumen wurde untersagt. Das Landgu Son Marroig ist ein Museum mit wunderschönem Garten und weißem Carrara-Marmorpavillon. Ein romantischer Fotospot mit herrlichem Panoramablick.

Deià
Marmorpavillon beim Landgut Son Marroig

Feriendomizile in der Region

Finca Casa Sol